Mittwoch, 30. Mai 2012

Nachdenklich

Bin beim Blog-Stöbern zufällig über einen Eintrag gestolpert, bei dem ich mir zu 99 % sicher bin, diesen Menschen von früher zu kennen. Leider gibt es zu ihm nicht mehr Informationen. Nur Name und früherer Wohnort. Aber es war schon schockierend, plötzlich neben seinem Foto den Eintrag zu entdecken, daß er verstorben ist. Wir haben uns damals nur einige Wochen gekannt und wieder aus den Augen verloren. Wie das manchmal so im Leben ist. Einige Menschen begleiten Dich eine Zeitlang, einige bleiben länger. Dieses Foto und die Tatsache, daß er bereits tot ist, machen mich sehr nachdenklich. Er war ungefähr in meinem Alter, viel wußte ich nicht über ihn. Und da wird mir wieder bewußt, daß unser Dasein hier endlich ist. Und daß es plötzlich vorbei sein kann. Viele ungenutzte Stunden vergeudet mit Grübeleien und Stirnfalten... viele ungenutzte Gelegenheiten einfach verstreichen lassen. Zu verbissen nach Träumen gejagt, die unerreichbar sind. Zu oft gedacht, das wird eh nichts, statt mal was zu riskieren. Auch mal Spaß haben, sich über das Leben freuen, über die vielen schönen Dinge, auch Kleinigkeiten. Oft bin ich einfach zu verbissen und grübel über Dinge nach, die sowieso nicht zu ändern sind (oder nicht geändert werden wollen), bis der Kopf raucht. Und das Ergebnis? Gleich NULL. Also kann ich's auch lassen. Ich sollte mal wieder meinen Fotoapparat schnappen und losziehen. Die kleinen Dinge einfangen und mich von ihnen verzaubern lassen.

Und was mir dabei klar wird (und ich schon längst weiß, aber immer wieder verdränge):

Du lebst nicht ewig, nutze Deine Zeit.

Vielleicht schaffe ich es ja, mal aus der alten Tretmühle rauszukommen...